In der Volkshochschule Nienburg
Über Jahrzehnte haben wir uns in Westeuropa an den Dreiklang „Frieden, Freiheit, Wohlstand“ gewöhnt. Doch dieser Traum ist abrupt beendet worden. Der Wunsch nach Freiheit und Frieden kollidieren, wie Putin-Russland‘s Überfall auf die Ukraine zeigt. Unsere westlichen Gesellschaften haben sich von dem Clausewitz-Diktum, der Krieg sei eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, abgewandt, indem Sie Krieg und Gewalt ablehnen.
Wie stehen wir zum Pazifismus - ist er naiv?
Lothar de Maizière hat dazu folgendes gesagt: Ja. Aber er ist zugleich nötig als kritischer Maßstab. Es gibt bei diesen schwierigen Abwägungen keine widerspruchsfreien Lösungen. Natürlich verlängert eine Waffenlieferung das Töten und Sterben. Wenn man das ablehnt, muss man sich aber im Klaren sein, dass der Preis dafür wahrscheinlich Unfreiheit ist. Letztlich geht es also um die Frage: Ist Frieden oder Freiheit wichtiger? Für mich ist Freiheit wichtiger als Frieden. Das ist mein Vorwurf an den Pazifismus.
Unser Dozent beleuchtet die Zusammenhänge, “Frieden Freiheit Krieg“ auch anhand geschichtlicher Entwicklungen.
Lukas Mengelkamp
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg

