Auschwitz - Architektur des Todes

Donnerstag, 12 Oktober 2023 um 19:00

Projekte

Fotos von Maciej Michalczyk
Eine Ausstellung im Nienburger Kulturwerk mit Texten von Thomas Gatter nach Texten und Aussagen von Überlebenden. Kuratiert von Heidi Claus. 

Mit seinen Fotos von Auschwitz wagt sich der Nienburger Fotograf Maciej Michalczyk auf das dünne Eis der sekundären Erinnerung. Die Opfer von Auschwitz sind nicht mehr unter uns, folglich sind sie auf den Bildern nicht zu sehen. Zu sehen und zu spüren ist aber das Grauen, das Erschrecken vor dem Ausmaß des an diesem Ort Erlittenen und vor der Ungeheuerlichkeit der Verbrechen, die den Menschen hier angetan wurden. Die Opfer können sich nicht mehr erinnern, wir müssen Trägerinnen und Träger ihrer Erinnerung werden.

Nirgends wird das eindringlicher bewusst als vor den Bildern des menschenleeren Auschwitz. Die Bilder beweinen die ungesühnten Verbrechen, in den Kellern und Fluren, an den Zäunen, auf den Plätzen, zwischen den Mauern, hinter den Fenstern. Sie schreien es heraus, dass die Opfer fort sind, die Überlebenden in alle Welt zerstreut, die Ermordeten tot, ihre Asche verschüttet auf Feldern und in Gräben. Sie klagen lauthals an, dass auch die Täter fort sind, zu neuen Tatorten, ungestraft. Sie halten uns das Echo der Schreie, des Stöhnens und Schluchzens, der Schüsse, der Stiefel auf dem Pflaster, der Peitschenhiebe und Flüche hin: da, nehmt die Erinnerung an all dies an, sie ist die eure. Das Geschehene ist hier geschehen. Die Bilder lassen nicht zu, dass wir das Ansinnen ablehnen, es zu unserer Erinnerung zu machen.

Maciej Michalczyks Fotos von der Gedenkstätte Auschwitz sind Bilder einer Architektur des Todes, die als Mahnung im Gedächtnis der heutigen und aller kommenden Generationen bestehen bleibt. Diese Bilder führen uns das Heim des Todesengels vor Augen. Ein Foto allein vermag ihn nicht aufzuhalten. Aber Bilder können bewirken, dass wir uns ihm entgegenstellen. Maciej Michalczyks Fotos tun das.

Thomas Gatter vervollständigte die Ausstellung mit poetischen Texten, die er anhand von dokumentierten Aussagen von Überlebenden geschrieben hat. Keine Zitate, sondern existenzielle Poesie, wie sie von Menschen in Auschwitz hätte geschrieben werden können.

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 12. Oktober, um 19 Uhr im Nienburger Kulturwerk mit einer Vernissage eröffnet.

Eine Kooperation des Nienburger Kulturwerks mit dem Arbeitskreis Gedenken der Stadt Nienburg/Weser und dem Fotografen Maciej Michalczyk. Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung der Sparkasse Nienburg, dem Weser-Aller-Bündnis für Demokratie und Zivilcourage WABE, dem Landschaftsverband Weser-Hunte und der Neuhoff-Fricke-Stiftung.

Öffnungszeiten & Kontakt

Sie erreichen uns im Büro zu den folgenden Öffnungszeiten:

Dienstag - Donnerstag: 9 - 13 Uhr
Donnerstag: 15 - 18 Uhr

Das Bistro öffnet momentan 1,5 Stunden vor Veranstaltungsbeginn.

Nienburger Kulturwerk

Mindener Landstraße 20
31582 Nienburg/Weser

Tel.: 05021-922580
info@nienburger-kulturwerk.de

 

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